Leonhard Menz - Stadeltheater Lauingen e. V.

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In Memoriam





Liebe Annelies, liebe Familie Menz, verehrte Trauergemeinde,

Wir verabschieden uns heute von einem unserer ganz Großen:
von unserem Leo.
Seit 1992 war eine der tragenden Säulen unseres Theaters.

Er spielte mit größter Begeisterung:
Den Lord Goldfoot in der Bettleroper,
Sir John Daw in „Die Ohren des Herrn Morose"
Den Marquis in „Mirandolina"
Den kleinstädtischen Pastor in „Das Haus in Montevideo"
und zeigte sein schauspielerisches Können von einer ganz anderen Seite in Yasmina Rezas „Kunst"

Große Erfolge haben wir mit ihm gefeiert:
als Pensionsinhaber in „Pension Schöller" führte er uns den Irrsinn im bürgerlichen Milieu vor Augen, - und ich glaube,  er zog dabei immer auch Parallelen zu unserem realen Leben!

Unzählige Charaktere hat er auf unserer Bühne verkörpert, und noch vor wenigen Wochen, als wir seinen 75.Geburtstag feierten, sagte er:
„ Im Herbststück, da spiel ich, -  wenn’s geht!"
Das Leben wollte es anders …


Sie alle kennen ihn als Spieler auf der Bühne.
Für uns Stadeltheaterleut` war er mehr,  
für uns war er eine Institution:
Er hat mit angepackt, bei allem, was wir anpacken wollten.
Ich seh ihn hier noch im Zuschauerraum den Kronleuchter putzen, die Polster der Klappsitze schamponieren und die Beete vor dem Theater richten.

Er hat mit mir die Abläufe der Generalversammlungen abgesprochen und die Verträge mit der Stadt Lauingen durchgearbeitet.
Er war überzeugt, dass die Jugend die Zukunft ist!  Auch für unser Theater, und so ist ihm unsere „Junge Bühne" immer besonders wichtig gewesen.

Als 2.Vorsitzender stand er dem Stadeltheater mit all seinem Wissen und seiner Lebenserfahrung, mit Rat und Tat zur Seite, leitete gemeinsam mit Otto Killensberger viele Jahre unseren wilden Haufen.

Unser Silberrücken…
Für mich persönlich war er so viel mehr:

Berater
in allen Dingen , die das Theater betrafen und auch darüber hinaus, besonders nach dem Tode unseres Gründers  Leo Schmitt 2005.
Pragmatisch und oft mit dem für ihn so typischen trockenen Humor haben wir gemeinsam so vieles bewegt.

Wie oft habe ich gesagt:
Lass mich erst den Leonhard fragen….

So wohltuend war seine unaufgeregte Art, die Dinge zu analysieren und eine Lösung zu finden, egal wie kompliziert manches auch schien.


Was uns besonders gut getan hat:
In diesem Ensemble mit Menschen, die es alle auf die Bühne zieht, vors Publikum und in die Öffentlichkeit,
hat er sich selbst niemals wichtig genommen.
Er wollte spielen, und hat jede Rolle, wie klein sie auch war, mit größter Überzeugungskraft auf die Bühne gebracht.
Er wollte seinen Teil zum Gelingen des großen Ganzen beitragen und genoss den Erfolg mit uns allen.


Was mich tröstet, und vielleicht euch alle, ist folgender Gedanke:

Ich bin sicher, er sitzt jetzt da oben,
zusammen mit dem Schmitt Leo und dem Feller Hans,
und allen, die wir schon gehen lassen mussten,
- wahrscheinlich bei einem Teller Spaghetti –
und sie planen und bauen für uns alle ein Theater in dieser anderen Welt.

Ein Haus mit einer Bühne und einem Vorhang,
in dem wir uns alle wiedersehen werden, um miteinander das Leben von Neuem zu spielen:

Mit einer leeren Bühne fängt es immer an.
Dann füllt sich die Bühne mit Menschen, mit Leben, mit Geschichten.
Und das Theater des Lebens beginnt von Neuem.

Mach’s guat, Leo!
DANKE für ALLES!

1.Vorsitzende Patricia Laube am 14.Juni 2022 anlässlich der Trauerfeier für Leonhard Menz

 
 
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